The Ntaria Project 2012

Vor mehr als einem Jahr wurde das Projekt auf die Beine gestellt. Paul Harnischfeger, Theaterlehrer an der Rudolf-Steiner Schule Muenchen Daglfing, fuhr vor zwei Jahren mit einer kleinen Gruppe interessierter Jugendlicher nach Australien um eine Erkundungsreise zu unternehmen! So konnte er schonmal die Plaetze besichtigen, an denen er einige Jahre spaeter eine Reise mit Jugendlichen geplant hat,um ihnen die Welt der australischen Ureinwohnern, den Aborigines, etwas naeher zu bringen. Jetzt ist es soweit und wir flogen zusammmen nach Australien.Insgesamt sind wir 17 Jugendliche aus dem Umkreis von Deutschland mit sieben Betreuern, die alle zusammen auf Entdeckungsreise gehen!Die gesamte Idee fuer dieses Projekt ist eine Kommunikation zwischen uns und den Aborigines herzustellen. Wir versuchen in der Schule in Hermannsburg (Ntaria) ein Steinprojekt zu erarbeiten. Wir werden Steine aus der Schule benutzen und meisseln interessante Objekte, die wichtig fuer die Kultur der Aborigines sind, in sie hinein. Ausserdem haben wir vor, ein Tree-Dome Projekt zu machen. Dieses ist zwar noch etwas in der Ungewissheit jedoch wissen wir,dass dieser Baumkreis in dem Kindergarten neben der Schule aufgebaut wird und das uns helfen soll mit den Aborigines in Verbingung zu treten. Die gesamten 4 Wochen, die wir in Hermannsburg (Ntaria) verbringen, werden hoffentlich eine sehr ereignisreiche Zeit fuer uns und wir werden ein ganz anderes Leben auf unserer Erde kennenlernen.
Lea

Sunday, 26 August 2012

Unser Uluruwochenende

Freitag, 24. August
Heute sollte endlich die grosse Tour zum Uluru und dem Kings Canyon starten. Alle waren schon frueh wach und mit Vorbereitungen beschaeftigt. Vor allem Katja, die immer viel mit dem Essen um die Ohren hat. Paul, David und Daniel waren derweil schon am fruehen Morgen nach Alice Springs gestartet, um dort die Busse und den Anhaenger zu holen. Um kurz nach 10 Uhr waren dann alle fertig mit dem Packen und Einraeumen der Autos. Wir mussten einen grossen Umweg fahren, da unsere gemieteten Busse nicht fuer unbefestigte, ungeteerte Strassen zugelassen waren. Wir fuhren (ueber Alice Springs) einige Stunden mit ein paar Pausen, wo wir ausserdem zum ersten mal Emus gesehn haben, nach Kings Creek. Als wir da ankamen war es schon Abend und die Sonne war kurz vor dem Untergehen. Wir haben uns fuer eine kleine Tour im Kings Canyon entschieden. Dort konnten wir die riesige Felsschlucht von unten in goldgelbem, ins rot wechselnden Sonnenlicht bestaunen. Die grosse Tour am oberen Rand des Canyons entlang war fuer den naechsten Morgen geplant. Auf dem Zeltplatz in Kings Creek haben wir dann ein grosses Feuer gemacht und das leckere Chili con und sin Carne verspeisst, was wir vorgestern vorbereitet hatten. Von Paul gab es noch eine Geschichte ueber den Uluru aus den Zeiten der Dreamtime. Unter einem kristallklarem Himmel sind wir dann bald eingeschlafen, um fit fuer den naechsten Tag zu sein, an dem uns viel erwartete.
Samstag, 25. August
Nach einer wunderbaren Nacht, die ich zum ersten Mal draussen ohne Zelt oder Swag verbracht habe, klingelte der Wecker um 5:45 Uhr. Alles war noch dunkel und es war relativ kuehl geworden. Langsam begannen sich alle in der nahenden Daemmerung zu bewegen und einzupacken. Bis um kurz nach 7 Uhr hatten wir gepackt, gegessen und sassen im Bus auf dem Weg zum Kings Canyon, der 30 min von Kings Creek entfernt war. Auf der Fahrt erlebten wir den Sonnenaufgang. Kurz darauf erreichten wir den Canyon. In ein ganz anderes Licht, noch schoener als am Vorabend, begannen wir den Aufstieg, der einmal oben am Canyon entlang fuehrte. Es war so ein beeindruckender Ausblick!! Die Felsen leuchteten und einer sah sogar wie ein ueberdimensionaler, durchgeschnittener Tonblock aus. Im Canyon gab es viel saftiges Gruen, das im schoenen Kontrast zu den manchmal glatten aber auch manchmal klaffenden Felsen stand. Wir waren mitunter die Ersten auf dem Weg und hatten so eine noch bessere Sicht und ein staerkeres Erlebnis von diesem fast schon magischen Ort. Leider sass uns die Zeit etwas im Nacken und wir mussten uns etwas beeilen. So unterschiedlich das Gelaende dort war, so schnell wechselte auch die Aussicht. Zum Einen war da der grosse Canyon mit seinen enormen Felsen im Mittelpunkt. Zum Anderen gab es aber auch viele kleine Orte, die jeder fuer sich etwas ganz anderes ausstrahlten. Z.B „Garden of Eden“. Ein circa 10 Meter grosses Loch im Stein, das duch Wasser entstanden ist und nun am Rand von vielen schoenen und fuer solche Wasserloecher typischen Pflanzen bewachsen war. Den Weg, der eigentlich fuer 3,5 Stunden angesetzt ist, hatten manche von uns schon nach eineinviertel Stunden geschafft, die Letzten kamen nach circa zwei Stunden herunter. Insgesamt ist der Kings Canyon, der durch seine Vielseitigkeit verzaubert, eines meiner Lieblingserlebnisse hier in Australien und wird mir auf vielen Fotos noch laenger erhalten bleiben.
Flo


Uluru

Nachdem wir den Kings Canyon hinter uns gelassen haben, machten wir uns auf direktestem Weg in Richtung Uluru. Nach einiger Zeit sahen wir einen riesigen Felsen, und die Fotoapparate wurden gezueckt. Der Felsen sieht gar nicht so aus, wie auf den Postkarten und ist auch nicht so gross wie er immer beschrieben wird. Das liegt wohl daran, dass es gar nicht der Uluru war. Etwas spaeter tauchte der rote Fels jedoch auf und die Kamerainvasion begann von vorne. Nachdem wir vor der roten Wand geparkt hatten, machten wir uns direkt nach dem Mittagessen auf den Weg, ihn einmal zu umrunden.
Freitag Abend las uns Paul H. die Entstehungsgeschichte des Uluru vor, die von vier verschiedenen Aborigine-Staemmen beschrieben wird. Die verschiedenen Vorfahren koennen auch heute noch in versteinerter Form auf und um den Uluru gefunden werden.
Den Fels auf der einen Seite, die flache Landschaft auf der anderen, geht es also los. Immer wieder anders geformt, ragt der Uluru neben uns in den Himmel. Wir hatten 3 ¼ Stunden Zeit, fuer eine Wanderung von 3-5 Stunden (Laut Karte). Immer wieder zweigte ein Weg von dem Rundgang in Richtung Felsen ab. Diese Wege fuehrten zu Wasserloechern, die entweder ganz leer oder nur mit wenig Wasser gefuellt waren. Ueber diesen Loechern waren schwarze Spuren auf der roten Wand zu sehen, eindeutig Wasserspuren.
Nach guten drei Stunden war der Weg geschafft. Fast alle haben den Uluru umrundet. Ein Einziger von uns bestieg den sehr steilen Felsen. Wir anderen konnten den Anstieg nicht mit unserem Gewissen vereinbaren, da die Aborigines extra darum beten, ihn nicht zu besteigen. Sie ueberlassen es zwar jedem, aber es waere ihnen lieber, keiner wuerde ihren heiligen Platz betreten.
Zum Abschluss des Tages fuhren wir noch zu einem „Sunset Viewing“ Parkplatz, der von Tourbussen und Sektglaesern ueberlaufen war, und wurden Zeugen, wie die Farbe des Uluru von rot zu schwarz wechselte.
Alles in allem ein durchgepowerter Tag, der sich auf jeden Fall gelohnt hat.
Jascha

Sonntag, 26. August
Nach einer windigen Nacht wurden wir um 5 Uhr aus unseren Swags bzw. Zelten geruettelt.
Ohne Fruehstueck ging es um 6 Uhr endlich los nach Kata Tjuta, wo wir uns einen schoenen Sonnenaufgang erhofften. Auf der Fahrt konnten wir das beeindruckende Bild der hinter dem Uluru aufgehenden Sonne bewundern. Bei Kata Tjuta angekommen machte sich jeder von uns eigenstaendig und schweigend (um so die Felsen besser auf sich wirken lassen zu koennen) auf die circa einstuendige Wanderung zu einem Aussichtspunkt. Bereits nach einigen Metern lief uns eine Herde Dromedare ueber den Weg, die von einem Kangaroo angefuehrt wurde. Einige Minuten spaeter konnten wir ein genuesslich, an einem Strauch fruehstueckendes Kangaroo beobachten, das sich von uns, trotz der wenigen Meter Entfernung, nicht abschrecken liess. Am Aussichtspunkt angekommen, konnten wir den etwas mageren Sonnenaufgang beobachten. Wirklich beeindruckend waren die roten, senkrecht in die Hoehe ragenden Felsen sowie die unbeschreibliche Stimmung, die durch die friedliche Stille unterstuetzt wurde. Es war eine aussergewoehnlich faszinierende Erfahrung in und mit der Natur.
Mit diesem Ausflug wurde einer meiner (Natalie) Lebenstraeume verwirklicht, da Kata Tjuta von den Australiern „The Olgas“ genannt wird und ich schon immer an einen Ort wollte, der Olga heisst. ;P
Um 8 Uhr gings weiter zum Aussichtpunkt, von welchem aus wir sowohl die Olgas als auch den Uluru bestaunten. Im Anschluss gab‘s noch einen kurzen Stop beim Visitor-Center, welcher durch uns sein Tagesgeschaeft sichern konnte.
In der Hoffnung, dass es nun Fruehstueck gibt (es war mittlerweile 10 Uhr) stiegen wir zunaechst freudig in unsere Mini-Busse und alsbald erreichte uns die erschuetternde Nachricht: „Wir fahren jetzt noch schnell einkaufen, sonst gibts gar nichts zu essen!“ – Durch unseren gestrigen Abenteurer-Hunger hatten wir alle Vorraete fuer den heutigen Tag bereits verschlungen, Katja wurde aus ihrer Planung geworfen und musste improvisieren. Wir sackten folglich noch tiefer in unsere Sitze, unsere letzten Kraefte schwanden dahin... Eine weitere lange Stunde verstrich, zwischendrin hielt man uns mit einem kleinen Muesli-Riegel am Leben.
Nach 6 Stunden „elendem Hunger“ war es dann soweit: Die Retter aus dem Supermarkt nahten und sofort stuerzte sich jeder auf die angekommene Nahrung in Form von Toast und Eiern, welche auf der Grillplatte zu einem schmackhaften Ei-Toast zubereitet werden sollten. Doch auch hier war das Glueck nicht auf unserer Seite, denn der Grill funktionierte nicht. Nach einigen verzweifelten Versuchen den Grill anzuschmeissen, schafften wir es schliesslich und konnten die erste Nahrung zu uns nehmen. Schnell wurde noch Proviant gebunkert und wir konnten uns auf den langen, vor allem fuer die Fahrer, beschwerlichen Heimweg machen.
Wir hatten ein wirklich schoenes Wochenende mit neuen und faszinierenden Eindruecken.
Julia und Natalie

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