Fast
4 Wochen ist es nun her, dass unser Projekt endete. Ich denke an die
Anfänge des Projekts zurück: der Kontakt mit Aborigines war kaum
vorhanden, scheue Blicke, nahezu kein Wortwechsel. Was ist in
den vier Wochen geschehen, dass sich am Ende jedes Mitglied der
Ntaria School einzeln bei uns bedankt hat? Meiner Meinung nach war
das dreitägige Camp im Outback die Wendestelle dafür. Wir haben
Ausflüge mit den Aborigines gemacht und mit ihnen einiges
unternommen; perfekt um sich ein bischen besser kennenzulernen. Nach
dem Camp war die Lage entspannter und man wurde sogar teilweise mit
dem Namen angesprochen und wurde gefragt wie es einem ginge. Paul B.
und ich spielten einige Male mit den Schülern im Bandraum und hatten
so einen besseren Draht zu ihen gewonnen. Um mit den jüngeren
Kindern in Kontakt zu treten, musste man eigentlich nur auf deren
Frage "what about me?" mit "ok, but don´t hold my
neck!" antworten, was hieß, dass sie auf meine Schultern
durften.
Meiner
Meinung nach ist die Erziehung der Kinder ist eine große
Schwierigkeit in der Schule. Die Schüler kennen die Grenze nicht und
das ist deutlich zu sehen, wenn sie mit mir gespielt haben. Wenn ich
z.B. keine Kinder mehr auf meinen Schultern haben wollte und ich es
ihnen klar machte, sprangen einige trotzdem auf mich, bissen, kratzen
oder zwickten, um mich doch noch umzustimmen - eine fragwürdige
Methode. Aber woher sollen sie auch Regeln kennen, wenn ihnen
nirgends ernsthaft welche beigebracht werden? Im Unterricht der 3.und
4. Klasse wird man an die Tafel geschrieben, wenn man unartig war und
darf als Strafe nicht mit dem I Pad am Ende des Unterrichts spielen.
Wirft man nach einigen Minuten einen Blick auf die Tafel, so sind
alle Namen weggewischt und am Ende darf jeder mit dem I Pad spielen.
wo bleibt die Konsequenz der Autoritätsperson? Und genau deshalb
sind die meisten Kinder unverschämt und frech, wenn sie nicht
bekommen was sie wollen.
Insgesamt
hatte ich große Freude daran, die Kultur der Aborigines so nah
kennenlernen zu dürfen und freue mich, dass Mavis mir einen Namen
gegeben hat und ich jetzt in ihren Augen ihr Sohn bin.
Es
war ein Projekt, was viel Kraft und Geld im Vorhinein gefordert hat,
aber es hat sich gelohnt und ich habe eine Menge an Erfahrungen und
Eindrücken mit nach Hause genommen.