The Ntaria Project 2012

Vor mehr als einem Jahr wurde das Projekt auf die Beine gestellt. Paul Harnischfeger, Theaterlehrer an der Rudolf-Steiner Schule Muenchen Daglfing, fuhr vor zwei Jahren mit einer kleinen Gruppe interessierter Jugendlicher nach Australien um eine Erkundungsreise zu unternehmen! So konnte er schonmal die Plaetze besichtigen, an denen er einige Jahre spaeter eine Reise mit Jugendlichen geplant hat,um ihnen die Welt der australischen Ureinwohnern, den Aborigines, etwas naeher zu bringen. Jetzt ist es soweit und wir flogen zusammmen nach Australien.Insgesamt sind wir 17 Jugendliche aus dem Umkreis von Deutschland mit sieben Betreuern, die alle zusammen auf Entdeckungsreise gehen!Die gesamte Idee fuer dieses Projekt ist eine Kommunikation zwischen uns und den Aborigines herzustellen. Wir versuchen in der Schule in Hermannsburg (Ntaria) ein Steinprojekt zu erarbeiten. Wir werden Steine aus der Schule benutzen und meisseln interessante Objekte, die wichtig fuer die Kultur der Aborigines sind, in sie hinein. Ausserdem haben wir vor, ein Tree-Dome Projekt zu machen. Dieses ist zwar noch etwas in der Ungewissheit jedoch wissen wir,dass dieser Baumkreis in dem Kindergarten neben der Schule aufgebaut wird und das uns helfen soll mit den Aborigines in Verbingung zu treten. Die gesamten 4 Wochen, die wir in Hermannsburg (Ntaria) verbringen, werden hoffentlich eine sehr ereignisreiche Zeit fuer uns und wir werden ein ganz anderes Leben auf unserer Erde kennenlernen.
Lea

Thursday, 23 August 2012

Donnerstag, 23. August

Die Dreamtime-Steine
Seit wir hier sind ist es unser Wunsch, eine Geschichte aus der Dreamtime der Aborigine-Kultur zu hoeren und sie in Stein zu meisseln. Paul Harnischfeger hat dazu Kontakt zu Edward Rontji, einem Aeltesten aus Hermannsburg, aufgenommen . Edward Rontji sagte ihm bei der Begegnung, dass es nicht moeglich sei, die Geschichte von der Entstehung Hermannsburgs, fuer die wir uns besonders interessierten,  einem Weissen zu erzaehlen, denn die Geschichten aus der Dreamtime sind meistens ein “Sacred Secret”, ein “heiliges Geheimnis” und sie wuerden ihre Kraft verlieren, wenn sie oeffentlich gemacht werden. Das mussten wir einsehen, aber Rontji hatte eine Art Kompromissvorschlag. Er gab Paul ein paar Bildeindruecke der Geschichte und umriss sie, ohne Details zu erzaehlen. “Ntaria, wie die Aborigines Hermannsburg nennen, heisst uebersetzt “Zwillinge” und die Geschichte, um die es geht, handelt von zwei Zwillingen aus Palm Valley. Diese Zwillinge wurden aus ihrer Heimat fortgeschickt und gruendeten das Dorf Hermannsburg. Rontji erzaehlte Paul von diesen Zwillingen und von ihrem Grossvater, einem Mann in Echsengestalt. Er zeigte Paul ein sehr bestimmtes Bild von einem “Ringtailed-Dragon”, einer Echsenart. Ausserdem betonte er noch das Motiv “Bushtucker”, eine essbare Heilpflanze, ueber die uns Mavis Malbunka schon viel erzaehlt hat, und  das Motiv “Spuren”, sowohl Echsen- als auch Menschenspuren. Rontjis Bedingung war, dass nicht wir diese Bilder zeichnen, sondern dass wir die Zeichnungen von Aborigines uebernehmen und diese in die Steine meisseln. Also ging Paul in die fuenfte Klasse, erzaehlte den Kindern von diesen Bildern und liess sie zeichnen, was sie dazu im Kopf hatten. Die Kinder nehmen die Bedeutung dieser Geschichte sehr ernst. Paul erzaehlte von einem Jungen aus der Klasse, der ihn sehr bestimmt fragte, woher er diese Geschichte den habe. Paul antwortete “von Edward Rontji” und die Kinder waren zufrieden. Nachdem alle vier Motive gemalt worden waren, suchten die Kinder mit Paul zusammen die Besten und Deutlichsten heraus. Heute haben wir damit angefangen, diese in Stein zu meisseln.
Kathi

Gestern hab ich begonnen, die beiden Zwillinge in den Stein zu meisseln, heute hab ich die Arbeit fortgesetzt. Vor dem ersten Hammerschlag hatte ich ziemlichen Respekt, da mir ploetzlich bewusst wurde, welch wichtige Bedeutung die beiden Brueder fuer die Aborigines hier in Hermannsburg haben und welche Ehre es eigentlich ist, diese Figuren als Weisser bildlich machen zu duerfen. Nach und nach konnte ich die „Haemmungen“ ablegen und zuegiger arbeiten.
Die Figuren werden anhand von Linienumrissen dargestellt, was bei dem Stein insofern schwierig ist, als dass der Sandstein von einer Kalkschicht bedeckt ist, welche sehr schnell abspringt.  Das macht die Arbeit ein wenig schwierig, denn es ist sehr wichtig, dass wir uns genau an die Motive, die die Kinder gemalt haben, halten und somit nicht einfach irgendetwas verbessern duerfen.
Julia





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