Der Tag beginnt mit einem Schock: Unser Bus gibt den Geist auf – da hilft auch keine Buschmedizin mehr. Und dennoch gelangen wir (schichtweise) mit unseren Troopies nach dem Frühstück zum 15 Minuten entfernten Gosse Bluff, das die Einheimischen „Tnorala“ nennen. Dies ist eine Ebene, die von einer kreisförmigen Bergkette umgeben ist und so an den Einschlag eines Meteoriten erinnert. Laut der Sagen der Ureinwohner tanzten in der Traumzeit zwei Frauen auf der Milchstraße hoch oben am Himmel. Als die eine der Frauen den hölzernen Korb, in dem ihr Baby stand, abstellte, fiel das Sternenkind auf die Erde hinab. Der Einschlag schuf eine Ebene, auf den Seiten türmte sich eine Bergkette auf. Auf dem Körper standen Weisheiten geschrieben, die sich in den Felsen festsetzten und so den Aborigines das Leben vereinfachten. Das Gebiet Tnorala gehörte den Vorfahren von Mavis' Ehemann Herman. Als die weißen Missionare in die Region kamen, töteten sie alle, die sie finden konnten. Weil einer der Männer auf Kangaroojagd war, überlebte er den Überfall und so trägt Herman die Geschichte seines Stammes bis heute. Gemeinsam mit den Aborigine-Jugendlichen, mit denen wir nun immer mehr kommunizieren, bestiegen wir einen der Berge und genossen die Aussicht über das Land. Nach dem obligatorischen Sandwich-Lunch zeigte Mavis Malbunka uns Deutschen und den Aborigine-Jugendlichen, wie sie eine bestimmte Medizin für die Behandlung offener Wunden zubereitet. Dazu streute sie die Kohle einer bestimmten Rindenart über die Fußverletzung von Versuchskaninchen Jascha. Wie am Tag zuvor beteiligen sich die Aborigines mit großem Engagement am gemeinsamen Ballspiel und auch der Abendspaziergang auf die nahegelegenen Felsen wurde gemeinsam bestritten. Nach dem außergewöhnlichen Barbecue am Vortag, kommen dieses Mal auch Grillfreunde des europäischen Kontinents auf ihre Kosten: Grillmeister Wilfried und Florian braten Würste und Steaks – für die Vegetarier und Veganer unter uns gibt es gegrillte Kartoffeln, Zwiebeln, Kürbisse, Süßkartoffeln und Mais. Wie auch die Tage zuvor klingt der Tag am Lagerfeuer und beim gemeinsamen Musizieren aus.
Daniel
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