Der
Auftrag lautet: schreibt eine halbe bis eine Seite in Computerschrift
über das Ntaria-Projekt. Mir stellt sich nun die Frage, wie kann ich
das, was ich mit der Gruppe und den Aborigines erlebt habe in Worte
fassen. Ich werde mein Bestes geben, um das Erlebnis und die Gefühle
in Worte zu fassen.
Als
wir am 3. August in Ntaria angekommen sind, konnte ich mir nicht
vorstellen, was die nächsten vier Wochen auf mich zukommt, so wie
die meisten Anderen, denke ich, auch.
In
dem dreitägigen Camp in Ipolera konnten wir die ersten Kontakte
knüpfen. Anfangs waren die Teenager uns gegenüber verschlossen und
schüchtern, doch je mehr Zeit verging, desto mehr haben sie uns in
ihre Welt gelassen. Wir haben Geschichten über böse Geister, die
Kinder vom Lagerfeuer stehlen, erzählt bekommen und etwas über
bushmedicine erfahren.
Was
mir anfangs schwergefallen ist, war, dass du auf eine Frage eine
kurze Antwort bekommen hast und nach einiger Zeit des Schweigens du
eine ganze Geschichte erzählt bekamst über ein völlig anderes
Thema. Genauso abrupt wie es begonnen hat, konnte es auch aufhören.
Die
Teenager haben gemerkt ob du wirkliches Interesse an ihnen hast und
nur wenn du
wirklich
an ihnen interessiert warst, haben sie sich geöffnet.
Für
mich war das eine ganz neue Erfahrung. Es ist so faszinierend, das
sie genau spüren und mitbekommen, was du wem gegenüber fühlst, wie
deine Stimmung ist und was für ein Mensch du bist.
Bei
den jüngeren Kindern ist es so gewesen, dass sie dich sehr schnell
in ihr Herz geschlossen haben und weniger schüchtern waren. Sie
haben kontinuierlich körperliche Nähe gesucht. Und ich muss sagen,
es gibt unglaublich viele süße Kinder dort, die dich einfach ohne
Kompromisse in ihr Herz schließen. Dies hat mich sehr berührt.
Für
mich habe ich aus diesem Projekt gelernt, mehr auf die Menschen um
mich zu achten, möglichst vorurteilsfrei an sie heran zu treten und
nicht nur, wie es in unserer heutigen Gesellschaft leider immer mehr
der Fall ist, auf mein Ego zu schauen.
Auch
habe ich erkannt, dass die Kultur der Aborigines weiterlebt, wenn
auch nicht so wie vor 100 Jahren, aber sie lebt. Ich hoffe sehr, das
sie Teile ihrer Kultur für mehrere hunderte Jahre am Leben erhalten
können, und nicht komplett der westlichen Kultur verfallen.
Ich
denke, um die Eindrücke und Erlebnisse nachvollziehen zu können,
musst Du selbst in ihre Kultur eintauchen und mit ihnen
zusammenarbeiten. Es ist nicht in Worte zu fassen, wie einfühlsam
und besonders diese Menschen sind.
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