Beim
Rückblick auf einen Monat Aufenthalt in Ntaria spielt der Wortstamm
„weit“ eine tragende Rolle: Im Großen und Ganzen könnte man von
einer Erfahrung sprechen, die den eigenen Wissenshorizont weitete.
Nicht als Touristen, sondern als vorübergehende Mitglieder der
Aborigine-Community erlebten wir Tag für Tag Stolz, Leid, Freude,
Armut und Reichtum der ältesten Kultur dieser Erde.
Doch
nicht nur der Wissenshorizont weitete sich nach und nach, wir machten
auch Bekanntschaft mit der unglaublichen Weite des geographischen
Horizontes: Die größtenteils schnurgerade, 125 Kilometer lange
Straße von Alice Springs nach Ntaria durchschnitt eine riesige Ebene
fast ohne jegliche Erhebungen geschweige denn Zivilisation.
Wolkenloser, tiefblauer Himmel vermittelte darüber hinaus vertikale
Weite und Freiheitsgefühl.
Das
australische Zeitgefühl ist auch eher als „weit“ zu bezeichnen:
Selten wurden Verabredungen mit der berühmten deutschen
Pünktlichkeit gestaltet und zwischenzeitlich kursierte die
Faustformel „Zeitangabe + 45 Minuten“, um das Erscheinen der
erwarteten Person abschätzen zu können. Mit „unzuverlässig“
hatte dieses Phänomen jedoch wenig zu tun, denn irgendwie und
irgendwann – „no worries“ – wurden auch diese Unwägbarkeiten
gemeistert.
Spannende
Ereignisse, interessante Begegnungen, beeindruckende
Naturschauspiele, daraus ergebend jede Menge neue Erfahrungen, - die
ganze Band-w-eite eben – schenkte mir diese Reise ins rote Herzen
Australiens.
Yinga
marra, itja, itja!
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